Die Entstehung
1972 – 1979
Es begann alles wie es für Sportvereine so üblich ist in der Gastwirtschaft. Dass ein Fußballbegeisterter wie Lothar Vock, dessen Vater auch Inhaber der damaligen Gastwirtschaft „Vock“ gewesen ist, der Hauptinitiator war, ist da nahe liegend. So wurde der Verein „Blau-Weiß Vock“ als Thekenmannschaft aus der Taufe gehoben. Die Worte „Blau-Weiß“ gründen auf der Tatsache, dass es damals noch mehr Schalke Anhänger als Bayern Anhänger gab. So kam es auch kurz nach Gründung des Vereines zu einem ersten Aufeinandertreffen mit einer Armeemannschaft auf dem Meißner. Man trug dann einige Spiele in und um Fürstenhagen aus. Doch nach und nach bemerkte man, wenn man in die Kasseler Gegend kam, dass unser Team stark überaltert war.
Nur in Fürstenhagen konnte man sich gegen die damaligen Straßenmannschaften unseres heutigen Vorsitzenden Holger Nolte noch durchsetzen. Also blieb nichts anderes übrig, als das Durchschnittsalter rapide zu senken. Hierbei bediente sich Lothar Vock einigen Akteuren aus den umliegenden Vereinen und konnte auch einige Turniere, die hochgradig besetzt waren, in Kassel gewinnen.
Eine etwas ruhigere Zeit mit weniger Einsätzen hatte man in den Jahren 1977 bis 1979. War es auch in dieser Zeit als man die Farben von „Blau-Weiß“ in Rot-Weiß“ änderte. Damals noch „Blau-Weiß Vock“ dann „Rot-Weiß Vock“ resultierte der Name „Rot-Weiß“ von dem Mitbegründer Lothar Vock. In dieser Zeit übernahm der heute noch 1. Vorsitzende Holger Nolte das Ruder des Vereines, da Lothar Vock auch beruflich überlastet war.
Der Führungsstil des Vereines wurde jedoch kontinuierlich weitergeführt, was immer wieder zum Wohle des Vereines führen sollte.
Von der Theke in die Serie
1980 – 1992
Ab dem Jahre 1980 nahmen wir wieder verstärkt an Turnieren im nordhessischen Raum teil. Aus der Thekenmannschaft wurde dann eine angemeldete echte Freizeitmannschaft. Unter Federführung von Holger Nolte wurde dann eine nordhessische Freizeitliga gegründet, die sich von Eschwege bis Kassel erstreckte. Bestand hatte diese Serie von 1981 bis 1985. In den gleichen Zeitraum fiel dann unser erstes eigenes Turnier im Jahre 1981 in gedenken an den ehemaligen Wirt Heinz Vock. Dieses Turnier wurde dann 13 Jahre hintereinander ausgetragen und war eines der größten Freizeitturniere Nordhessens.
Im Jahre 1982 entschied man sich dem Verein eine ordentlich gewählte Führungsspitze zu geben und sich im Verband anzumelden. Schon kurze Zeit später sollte der Spielbetrieb im hessischen Fußballverband aufgenommen werden. Dies war dann die Zeit, als das Pro und Contra eines zweiten Sportvereines in Fürstenhagen so heftig wie nie diskutiert wurde. Es dauerte dann bis zum Jahre 1985 bis alle Schranken und Barrieren beseitigt wurden, um den Spielbetrieb in der Meisterschaft aufnehmen zu können. Mit Beginn dieser Meisterschaften war zwar die Euphorie groß, doch das Problem Sportplatz war noch immer vorhanden.
Man musste die ersten Jahre in Hessisch Lichtenau auf dem Hartplatz spielen und etliche Verletzungen dort in Kauf nehmen. Wir nahmen Ausschau nach Ausweichmöglichkeiten in Hessisch Lichtenau auf dem Bundeswehrplatz, sowie dem alten Sportplatz in Eschenstruth und danken noch heute den Verantwortlichen zur Verfügungsstellung der Plätze.
Das Verhältnis zum großen Ortsrivalen TSG Fürstenhagen verbesserte sich auch und man trug einige Spiele in Fürstenhagen aus. Wir begannen die Serie mit einer Mannschaft im ersten Jahr und standen dicht vor dem Aufstieg in die damalige A-Klasse. Doch schon ein Jahr später, nach dem Verlust von drei Stammspielern, mussten wir den bitteren Weg in die Kreisliga C antreten.
Der Erfolg des ersten Jahres war schnell verflogen und wir hatten einige schwere Jahre in der Kreisliga-C. Dies sollte uns aber nicht daran hindern zwischenzeitlich eine Serie mit zwei Mannschaften zu spielen, worauf wir zur damaligen Zeit auch stolz sein konnten.
Die verbesserte Lage der beiden Fürstenhagener Vereine trug dann auch dazu bei, dass wir unsere Spiele in Fürstenhagen austragen konnten. Dass dann Anfang der 90er Jahre der lang ersehnte zweite Sportplatz nach Fürstenhagen kam, konnte für beide Vereine nur positiv sein.
Der Höhepunkt
1992
Ein Aufstieg im 20-jährigen Jubiläumsjahr 1992 in die Kreisliga B, was heute gleichbedeutend mit der Kreisliga A ist, was dann nach mageren 4 Jahren der Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte. Bedingt durch die erweiterte Medienlandschaft, aber auch die langsame Überalterung des Vereines – hier vor allen Dingen der Aktiven – entschloss man sich nach harten Auseinandersetzungen in den eigenen Reihen zur Spielgemeinschaft mit Quentel und Eiterhagen. Da es in der heutigen Zeit immer schwieriger wird Vereinsmitglieder in die Vorstandsarbeit zu integrieren, war der damalige Schritt mit Sicherheit der richtige.
Der Ausbau der Aktivitäten
1992 – heute
Trotz allem setzten wir unsere Freizeitaktivitäten im fußballerischen Bereich fort, und starteten 1994 mit einem Mitternachtsturnier etwas ganz neues im Nordhessischem Raum. Der Erfolg bei diesen Turnieren war riesig, da man nur auf Kleinfeld – hier jeweils auf 2 Spielfeldern – aktiv war.
Mit der Ausrichtung von 22 Freizeitturnieren, 6 Seniorenturnieren, 2 Hallenstadtmeisterschaften sowie 2 Stadtmeisterschaften im freien sieht man klar, wo unsere Prioritäten im Laufe von 25 Jahren waren.
Dass neben dem Fußballerischen auch noch einiges anderes geboten wird und wurde, sollen die nächsten Zeilen belegen.
1985 entschied man sich zum Beitritt in die Festgemeinschaft Lossetal, der wir auch am heutigen Tage noch angehören. Die Sportkameraden Volker Baumann und Ingo Blumenstein haben im wesentlichen dazu beigetragen, dass auch unser Wort in dieser Gemeinschaft starkes Gewicht hat.
Doch auch viele Veranstaltungen des Schützenvereins Fürstenhagen, des TSG Fürstenhagen sowie des CC Fürstenhagen wurden mit den Aktiven unseres Vereins besucht.
Mehr als traditionell sind schon unserer regelmäßigen Vereinsfahrten zu fußballerischen Großereignissen, aber auch zu längeren Fahrten, wo es auch schon mal zu Spielen bis nach Spanien – im Jahre 1987 – hinging, bei denen wir selbst aktiv waren.
Aber auch die Jux-Rallye und das traditionelle Trainingslager haben mittlerweile ihren Stellenwert in unserem Vereinsleben. Leider ist in den letzten Jahren festzustellen, dass die Mitgliederzahlen auf breiter Front in den Vereinen etwas rückläufig sind. So sind auch wir davon nicht ausgenommen. Doch das soll die Großfamilie SV Rot-Weiß Fürstenhagen 1972 e.V. nicht davon abhalten, hartnäckig an der Zukunft unseres Vereines weiterzuarbeiten.
Großveranstaltungen – wie Freizeitturniere mit 16 kompletten Teams oder 20 Freizeitmannschaften auf dem Kleinfeld, sowie die Veranstaltung zu 20-jährigen Jubiläum, aber vor allem das 25-jährige Jubiläum mit dem Höhepunkt des Spieles KSV Intermezzo gegen FC Schalke 04 Traditionsmannschaft sollten doch wieder junge Leute bestärken sich reger am Vereinsleben zu beteiligen und auch Ämter anzunehmen.
So bleibt zum Schluss zu hoffen, dass wir noch viele erfolgreiche Jahre mit dem SV Rot Weiß haben werden.
Dies bezieht sich nicht nur auf den sportlichen Bereich.